- Was sind Fürbitten und wer trägt sie vor?
- Wie viele Fürbitten sollten vorgetragen werden und wann werden diese vorgetragen?
- Beispiele für Fürbitten bei einer kirchlichen Trauung
- Fürbitten bei einer freien Trauung? Auf jeden Fall!
- Beispiele für Fürbitten bei einer freien Trauung
1. Was sind Fürbitten und wer trägt sie vor?
Ein wichtiger Bestandteil einer kirchlichen Hochzeitszeremonie sind die Fürbitten. Dabei handelt es sich um Gebete, die für das Brautpaar und die Gemeinde gesprochen werden und um Gottes Segen bitten.
Also: Jemand bittet für jemanden. Ursprünglich bezog sich die Fürbitte in Form eines Gebets auf die eigene Person und wurde an Gott gerichtet. Seit mehreren Jahrhunderten sind Fürbitten daher auch bei keinem katholischen und evangelischen Gottesdienst mehr wegzudenken.
Die Fürbitten werden oft von Freunden oder Verwandten des Brautpaars vorgetragen, können aber auch von einem Geistlichen übernommen werden. In der Regel werden sie während des Gottesdienstes an einem bestimmten Punkt vorgetragen, oft nach der Lesung oder dem Evangelium. Die Fürbitten sind eine Gelegenheit für die Gemeinde, ihre Wünsche und Bitten für das Brautpaar zum Ausdruck zu bringen. Sie können sich auf verschiedene Aspekte des Lebens beziehen, wie Gesundheit, Glück, Liebe, Familie und Beruf. Es ist wichtig, dass die Fürbitten sorgfältig ausgewählt werden, um eine bedeutungsvolle und berührende Erfahrung für das Brautpaar und die Gemeinde zu schaffen.
2. Wie viele Fürbitten sollten vorgetragen werden und wann werden diese vorgetragen?
Die Anzahl der Fürbitten, die bei einer Hochzeitszeremonie vorgetragen werden, ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Länge der Zeremonie und der Anzahl der Beteiligten. In der Regel werden jedoch zwischen drei und fünf Fürbitten ausgewählt.
Es ist wichtig, dass die Fürbitten in einem angemessenen Zeitrahmen vorgetragen werden, um die Zeremonie nicht zu verzögern. Eine gute Möglichkeit, dies zu erreichen, ist es, die Fürbitten kurz und prägnant zu formulieren. Es ist auch wichtig, sicherzustellen, dass die Fürbitten relevant und bedeutungsvoll sind und die Wünsche und Bedürfnisse des Brautpaars und der Gemeinde widerspiegeln.
In Bezug auf den Zeitpunkt der Vorlesung der Fürbitten, erfolgt dies oft nach der Lesung oder dem Evangelium. Dies bietet einen guten Übergangspunkt zwischen der Bibellesung und den Fürbitten und hilft dabei, den Fokus auf den spirituellen Aspekt der Zeremonie zu halten.
3. Beispiele für Fürbitten bei einer kirchlichen Trauung
Es kommt durchaus vor, dass das Brautpaar im Vorfeld die Fürbitten bereits selbst auswählt und die nahestehenden Personen dann fragt, ob sie diese vortragen wollen. Für den Fall, dass Ihr Euch selbst Gedanken dazu machen müsst, haben wir Euch einige Beispiele vorbereitet.
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Fürbitten für das Brautpaar:
- Wir bitten für NAME BRAUT und NAME BRÄUTIGAM, dass sie ihr Glück stets als Geschenk und nicht als Selbstverständlichkeit ansehen.
- Wir bitten für NAME BRAUT und NAME BRÄUTIGAM, dass ihre Liebe stetig wachsen wird und dass sie auch in schweren Zeiten einander Kraft geben und treu zusammenhalten.
- Wir bitten Dich, segne die Kinder, die sie sich wünschen. Lass sie gesund aufwachsen und ihren Eltern Freude bereiten.
- Wir bitten Dich, umgib sie mit Menschen, die sie lieben und sie bei schwierigen Aufgaben unterstützen.
- Gott wir bitten Dich, lass die hellen Stunden in der Ehe von NAME BRAUT und NAME BRÄUTGAM den dunklen Stunden überlegen sein.
- Herr wir bitten dich, halte deine Hand über NAME BRAUT und NAME BRÄUTIGAM und gib ihnen deinen Segen.
- Herr wir bitten dich, dass NAME BRAUT und NAME BRÄUTIGAM ein Leben lang in Liebe und Treue zueinander stehen. Dass sie viele schöne Stunden erleben und in schweren Zeiten zusammen halten.
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Fürbitten für Familie und Freunde des Brautpaares:
- Wir bitten dich für die verschiedenen Generationen: für Kinder, Eltern und Großeltern. Dass sie offen sind füreinander, sich gegenseitig achten und einander beistehen.
- Wir beten für die, die heute nicht da sein können und denen wir uns gerade in dieser Stunde verbunden wissen: Stärke und Bemühungen um Freundschaft und um Versöhnung.
- Lieber Gott, viele Menschen haben NAME BRAUT und NAME BRÄUTIGAM mit ihrer Liebe beschenkt. Wir danken dir für die Freundschaft, die wir erleben dürfen und bitten dich um Schutz und Segen für alle Menschen die uns am Herzen liegen.
- Wir bitten für Freunde und Vertraute. Lass ihre Herzen stets offen sein, um sich mit NAME BRAUT und NAME BRÄUTIGAM über ihr Glück zu freuen.
- Wir bitten für ihre Eltern, die ihnen das Leben schenkten, für ihre Familien, in denen sie aufwuchsen. Beschütze sie, dass sie dem Brautpaar noch viele Jahre eng verbunden sind.
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Fürbitten für Verstorbene und ihre Angehörigen:
- Lieber Gott, wir möchten heute an die Verstorbenen der Familien denken und an alle, die uns nahe stehen. Nimm sie zu dir auf und lass sie bei dir Frieden und Heimat finden.
- Lieber Gott, heute denken wir an die Menschen, die uns fehlen, weil sie nicht mehr bei uns sind. Lass uns immer liebevoll der Verstorbenen gedenken, die uns auf unserem Wege begleitet haben.
- Lieber Gott, wir denken an die Menschen, die heute nicht mehr bei uns sein können, lass unsere Erinnerung an sie voller Liebe und Frieden sein, denn nur so können sie weiterhin unter uns weilen.
- Wir bitten für die Menschen, die an diesem wichtigen Tag gerne bei uns gewesen wären, die uns aber schon vorangegangen sind. Nimm sie in deine barmherzigen Arme auf und lass sie für NAME BRAUT und NAME BRÄUTIGAM Wegbegleiter und Schutzengel sein.
- Wir bitten für die Trauernden, Traurigen und Einsamen. Schenk ihnen Trost und neue Hoffnung.
Und noch eine Inspiration “Für die zukünftigen Herausforderungen”:
“Wir beten für das Brautpaar, dass sie in der Lage sein werden, gemeinsam allen Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens zu begegnen. Mögen sie in der Lage sein, diese Herausforderungen zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen.”
4. Fürbitten bei einer freien Trauung
Die freie Traurednerin Madeleine Dietrich-Kamp von SCHÖNELIEBE Traureden & SCHÖNELIEBE Traurednerschule erklärt uns, dass man klassische Fürbitten nicht nur bei einer kirchlichen Hochzeit einfließen lassen kann – auch im Rahmen einer freien Trauung können Familienmitglieder und Freunde in die Zeremonie mit einbezogen werden. Dies bezeichnet man im Kontext einer freien Trauung als die Rituale. Alternativ gibt es aber auch weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel „Gute Wünsche“.
Madeleine: “Wenn sich das Brautpaar wünscht, dass ihre Gäste das Wort im Rahmen der freien Trauung übernehmen, dann empfehle ich meinen Brautpaaren eine Gästeanzahl zwischen 3 bis 6. Damit die freie Trauung so authentisch wie möglich bleibt, rate ich meinen Paaren immer es den Gästen zu überlassen, was genau sie ihnen im Rahmen des Rituals mit auf den Weg geben wollen. Es können Fürbitten gesprochen werden, aber auch persönliche Worte, Gedichte, Anekdoten usw.”
5. Beispiele für Fürbitten bei einer freien Trauung
Madeleine´s Beispiele für Fürbitten für das Brautpaar:
- „Eine Rose braucht viel Zeit und Geduld zum Wachsen und Aufblühen. So ist es auch mit der Liebe. Wir bitten für (Partner 1) und (Partner 2), dass ihre Liebe an jedem Tag neu aufblüht und wächst und, dass sie ihre Liebe stets zu schätzen wissen und nicht als selbstverständlich sehen. Lass sie nie das Gefühl vergessen, das beide am heutigen Tage füreinander empfinden.“
- „Wir bitten, dass es euch immer gelingt, dem anderen eine Heimat zu schenken, damit auch andere sich bei euch wohl fühlen.“
- „Wir beten, dass (Partner 1) und (Partner 2) ein Leben lang in Liebe und Treue zueinander stehen. Dass sie viele schöne Stunden erleben und in schweren Zeiten zusammenhalten. Dass das Ehepaar in Stunden der Einsamkeit oder der Enttäuschung in der gegenseitigen Liebe feststeht oder wieder aufeinander zugeht.“
Den Fürbitten kann immer noch ein Persönlicher Gruß hinzugefügt werden.
Madeleine´s Beispiele für Gedichte, die an das Brautpaar gerichtet werden können:
Euer Trauzeuge sein – das ist mir wahrlich eine Ehre.
Ich will diesen Weg mit euch gemeinsam weiter gehen:
Will mit euch lachen, wenn ihr euch freut.
Will euch helfen, wenn ihr Hilfe braucht.
Ich freue mich darauf, zu sehen,
wie ihr als Ehepaar zusammen seid.
Wie ihr alt werdet, und was ihr gemeinsam erreicht im Leben.
Ihr seid füreinander gemacht.
Ich bezeuge eure Ehe aus tiefstem Herzen.
(Martha S.)
Die Liebe ist ein zarter Vogel,
der sachte durch die Lüfte schwebt.
Ein Hauch von Sehnsucht, die ihn antreibt,
für die allein er einzig lebt. Die Sehnsucht zu suchen,
zu landen, zu finden,
sich zu verlieben
und auf ewig zu binden;
darum fliegt er, immer wieder,
doch irgendwann lässt er sich nieder,
baut sich ein Nest, richtet sich ein
und aus einer Liebe
wird ein gemeinsames Heim.
(Cornelia Sander)
Ich habe dich so lieb
Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zumut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei – verjährt –
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.
Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.
Ich habe dich so lieb.
(Joachim Ringelnatz)
Der schönste Anblick
Schön ist’s, wenn zwei Sterne
Nah sich stehn am Firmament,
Schön, wenn zweier Rosen
Röte ineinander brennt.
Doch in Wahrheit! immer
Ist’s am schönsten anzusehn:
Wie zwei, so sich lieben,
Selig beieinander stehn.
(Justinus Kerner)
Auch hier ist es wieder möglich mit persönlichen Worten Bezug auf das Gedicht zu nehmen und damit gute Wünsche an das Brautpaar zu richten. Zudem gibt es dann noch die Möglichkeit der:
- Anekdoten: Der Gast erzählt eine schöne Erinnerung, die er oder sie im Zusammenhang mit dem Brautpaar hat.
- Persönliche Wünsche: Bei den persönlichen Wünschen kann der Gast eigene Worte ans Brautpaar richten. Anregungen zur Richtung:
„Ich gebe Euch … mit auf dem Weg.“
„Ich wünsche Euch, dass Ihr immer…“
„Ich liebe Euch, weil…“
Zankyou Tipp: integriert Eure Fürbitten und Gedichte auch im Kirchenheft (oder Programmheft) der Trauung bzw. Zeremonie. Eine wunderschöne Erinnerung für Euch als Brautpaar und natürlich auch für alle Gäste!
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