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Nachhaltig heiraten: Tipps für die Umsetzung einer Green Wedding

Eine nachhaltige Hochzeit zu feiern ist gar nicht so schwierig. Wie Sie eine "Green Wedding" ganz einfach umsetzen können, erklärt Ihnen in diesem Artikel die Traurednerin Constanze Marienfeld.

Nachhaltig heiraten: Tipps für die Umsetzung einer Green Wedding
Foto: Anke Raloff 
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Nachhaltig zu heiraten hat einen enormen Vorteil. Ihr feiert einen der schönsten Tage eures Lebens mit einem absolut reinen Gewissen. Die Traurednerin Constanze Marienfeld hat für Sie einige einfache Tipps, wie Sie durch ein paar Veränderungen eine Green-Wedding feiern können. Uns einzuschränken heißt nicht immer etwas zu verlieren. Constanze zeigt Ihnen mit diesem Artikel auf, dass mit wenig viel möglich ist. Packen wir’s an!

Die Trauung

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Luftballons? Ja! Gerne! Aber nur, wenn sie keinen Glanzeffekt haben. Der klassische Ballon aus Naturkautschuk ist vollständig biologisch abbaubar, allerdings nur wenn Sie Bänder aus Baumwolle nutzen. Damit können Sie an der Trauung also sehr gut nachhaltig dekorieren. Wenn Sie Ballons steigen lassen möchten, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das eine erhebliche Belastung für Umwelt, Wald, Meere & Tiere darstellt. Deshalb würde ich persönlich darauf verzichten. Zum Dekorieren finde ich sie aber spitze.

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Foto: Anke Raloff

Bei meinen Trauungen ist das so:

Ich habe 100 weiße Holzklappstühle, die die Paare von mir für die Trauungen nutzen können. Ich bringe Tischdeko für den Trautisch mit, Anlage, Mikrofon, Mischpult, 40 weiße Regenschirme, 40 Decken, habe eine Auswahl an Ringkissen, Schalen, Kästchen, Spitzendecken, etc. Warum? Weil meine Paare das alles dann nicht kaufen müssen, die Sachen wurden schon so häufig genutzt, werden repariert, wenn mal was kaputt ist, oder ein Einzelteil auch mal ersetzt. Im Gegenzug schenken mir meine Paare auch oft Teile ihrer Hochzeitsdekoration. So bleiben sie in Gebrauch und werden automatisch nachhaltig, da sie wiederverwendet werden.

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Foto: Anke Raloff

Gastgeschenke für die Hochzeit

Bei beinahe jeder Hochzeit steht auf dem Geschenketisch ein Meer aus plastikumwickelten Geschenken. Bitten Sie Ihre Gäste in einer Rundmail auf Plastikfolien beim Verpacken zu verzichten und  lieber auf biologisch abbaubare Materialien zurück zugreifen. Alternativen wären: Verpacken aus Stoffen & Stoffresten. Die tollste Art kommt aus Japan und nennt sich Furoshiki. Ich bin ein riesiger Fan. Wiederverwendbare Kartons, Geschenketüten oder vollständig biologisch abbaubare Cellophanfolie (sie muss unbeschichtet sein).

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Foto: Anke Raloff

Die Hochzeitslocation

Natürlich kann man Wert darauf legen, dass die Gäste keinen allzu weiten Anfahrtsweg zur Location haben, da man aber zumeist Verwandtschaft und Freunde von weit entfernten Orten erwartet, wird man vermutlich keinen Ort finden, der das für alle möglich macht. Ganz wichtig, suchen Sie eine Location die nachhaltig arbeitet. Ich habe in den letzten Jahren bei meinen Hochzeiten tolle Veranstaltungsorte kennengelernt. Kleine, liebevoll eingerichtete, familiengeführte Unternehmen. Obst, Milch, Fleisch etc. aus eigenem Anbau oder vom Bauern des Vertrauens genau um die Ecke. Fair Trade & Bio Produkte mit kurzen Anfahrtswegen. Das macht mich jedes Mal überglücklich. Mein Herz schlägt höher, wenn die Essensreste des Buffets nicht weggeworfen, sondern am nächsten Tag mitgenommen werden können oder noch für einen kleinen verkaterten Brunch am nächsten Tag vor Ort genutzt werden können.

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Foto: Anke Raloff

Blumen für Ihre Hochzeit

Ich liebe Blumen, wirklich! Ich bin verrückt danach, aber natürlich muss man nicht darüber streiten, dass Rosen, Tulpen & Co oft absurd lange Wege hinter sich haben, bis sie in euren Bouquets oder Vasen landen. Zum einen macht es Sinn, Blumen den Vorzug zu geben, die im Hochzeitsmonat Saison haben. Zum anderen kann man auch hier etwas reduziert arbeiten. An meiner Hochzeit damals habe ich mit weißen Ranunkeln dekoriert. Wir haben Ende März geheiratet. Pro Tisch hatten wir zwei Töpfe, nach der Hochzeit haben wir sie einfach in den Garten gepflanzt. Eine unendlich schöne Erinnerung an unsere Trauung!

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Foto: Anke Raloff
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Foto: Anke Raloff

Das Brautkleid

Ich trug damals ein Kleid in Grün, im Stil der 50er Jahre, dazu ein ebenfalls grünes Jäckchen aus einem Second-Hand-Laden. Ich habe es seit unserer Hochzeit schon unzählige Male getragen und mein Mann freut sich jedes Mal rührend, wenn ich es anhabe. Trotzdem weiß ich, dass die meisten Bräute von einem Kleid in weiß träumen und nicht jeder hat ein Erbstück im Schrank hängen, deshalb greifen viele auf ein eigens angefertigtes Brautkleid zurück. Auch hier gibt es tolle Geschäfte, die nachhaltig arbeiten, die in Deutschland produzieren und auch genau aufpassen, wo sie die Stoffe beziehen.

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Foto: Anke Raloff

Hochzeitsringe

Ringe können aus altem Goldschmuck hergestellt werden, da dann nicht eigens neues Edelmetall abgebaut werden muss. Fragt doch mal in der Familie nach. Eines meiner Brautpaare bekam seine Eheringe aus dem goldenen Armreif der Großmama geschmiedet. Der reichte für alle Kinder der Familie. Ist das nicht toll? Aber auch wenn man keinen ungenutzten Goldschmuck in der Familie hat, findet man Goldschmiede, die sich auf Wiederverwertung spezialisiert haben. Mein Verlobungsring stammt aus einem Antiquitätengeschäft und ist der schönste Ring, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Er kostete einen Bruchteil dessen, was ein solcher Ring neu gekostet hätte. Nachhaltigkeit heißt nicht, dass alles immer teurer sein muss! Fair gehandelte Verlobungs- & Trauringe erkennt man mittlerweile übrigens ganz einfach an dem Siegel „100% Made in Germany“. Dieser Siegel steht für die Herstellung von Ringen aus wiederaufbereitetem Feingold, die in Deutschland angefertigt wurden.

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Foto: Anke Raloff

Hochzeitspapeterie

Auch hier ist die Auswahl mittlerweile groß. Papeterie aus recycelten Materialien, die absolut null danach aussehen, von Firmen, die sich von ganzem Herzen dafür einsetzten, auch die festlichen Momente ökologisch zu gestalten. Natürlich ist die wohl Ressourcen schonendste Art und Weise Save-the-Date-, Einladungs- und Dankeskarten per Email zu verschicken. Aber das ist nicht jedermanns Sache. Meine war es damals jedenfalls nicht. Ich will nicht mit dem erhobenen Zeigefinger Regeln aufstellen und Ihnen erklären, wie Sie zu heiraten haben. Vor allem deshalb nicht, weil ich glaube, dass Sie dann jegliche Lust an Nachhaltigkeit verlieren. Ich möchte nur, dass Sie sich bewusst für oder gegen etwas entscheiden. Auch bewusst für die Dinge, die vielleicht nicht nachhaltig sind und dafür an anderer Stelle einzusparen.

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Foto: Anke Raloff

So viel ist möglich! Arbeiten wir zusammen daran, im Wissen der eigenen Verantwortung für die Erde, die einzige die wir haben und die wir unbedingt erhalten wollen. Für uns und den Nachwuchs, der sich ja vielleicht schon bald nach der Hochzeit ankündigt.

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Foto: Anke Raloff

Wir hoffen die Tipps und Hinweise von Constanze Marienfeld sind für Ihre Hochzeit hilfreich und zeigen Ihnen auf, wie einfach es sein kann eine nachhaltige Hochzeit zu planen und umzusetzen.

Kontaktieren Sie die Dienstleister, die in diesem Artikel erwähnt wurden!

Constanze Marienfeld Freie & Zivile Trauung
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