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Gleichgeschlechtliche Trauungen – wertvolle Tipps vom Hochzeitsplaner

Eine wundervolle Hochzeitsfeier planen – der Freie Trauredner und Hochzeitsplaner gibt nicht nur gleichgeschlechtlichen, sondern auch heterosexuellen Paaren Tipps.

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Immer mehr gleichgeschlechtliche Brautpaare treten vor den Traualtar und wünschen sich eine unvergessliche Feier. Der Hochzeitsplaner und Freie Trauredner Marco Fuß hilft vielen Brautpaaren seit Jahren mit seiner Expertise weiter und verwirklicht gemeinsam mit Ihnen unvergessliche Feste. Im Gespräch mit dem erfahrenen Hochzeitsexperten haben wir einiges über die perfekte Hochzeitsplanung gelernt:  

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Foto: Ihr Hochzeitsplaner Berlin

Heiraten heutzutage tendenziell mehr gleichgeschlechtliche Paare als in der Vergangenheit?

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Marco Fuß: Mir kommt es so vor. Aber mit absoluter Bestimmtheit kann ich das gar nicht sagen. Es wären sicherlich mehr, wenn die Politik endlich keinen Unterschied mehr zur Ehe vornehmen würde. Seit 2010 haben sich bei mir die Anfragen und Hochzeitsplanungen für gleichgeschlechtliche Paare von Jahr zu Jahr gesteigert. Das Verhältnis: Hochzeiten zu Verpartnerungen ist inzwischen 50:50.

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Foto: Ihr Hochzeitsplaner Berlin

Was ist das Besondere an der Planung einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit?

Marco Fuß: Der größte Unterschied istnatürlich, dass es keine kirchlichen Trauungen gibt. Die evangelische Kirche erteilt aber ihren Segen, wenn man das möchte. Damit eine Verpartnerung rechtsgültig ist, muss jedes Paar auf das Standesamt. Bei Schwulen und Lesben liegt der Fokus aber ganz klar auf einer freien Trauzeremonie. Die Paare können so  ihre individuellen Vorstellungen ihrer Trauung zu 100% verwirklichen. Mit einem Trauredner oder einer Rednerin bespricht man diesen besonderen Moment. Auch immer mehr Hetero-Paare kommen auf den Geschmack und ziehen eine freie einer kirchlichen Trauung vor. 

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Foto: Rebecca Conte Hochzeitsfotografie

Gleichgeschlechtliche Paare sind meist etwas älter oder bereits länger zusammen, bis sie den Schritt in die Ehe wagen. Diese Paare sind selbstbewusster in ihren Entscheidungen. Die Eltern halten sich bei der Planung in den meisten Fällen eher heraus und lassen sich am Hochzeitstag von den beiden gerne überraschen. Eine Verpartnerung ist wie ein Zweites Coming Out. Diesmal allerdings fröhlich und gemeinsam mit dem geliebten Partner, mit vielen Freunden und meistens mit der Familie im Rücken. Diese Hochzeiten sind für mich fast wie ein gesellschaftliches Statement und allein deshalb schon etwas ganz Besonderes und dadurch etwas anders als normale Hochzeiten. Es ist ein selbstbewusster Schritt in Richtung Normalität und Gleichberechtigung.

Welche Zweifel kommen bei den Paaren auf?

Marco Fuß: Die Namensfrage ist vielleicht etwas knifflig. Viele behalten ihren eigenen Nachnamen. Aber manche nehmen auch voller Stolz den Namen ihres Partners an. Und setzen damit ein Ausrufezeichen hinter ihre Entscheidung. Sie zeigen damit allen – auch den Kritikern – wie normal eine gleichgeschlechtliche Liebe heutzutage ist beziehungsweise sein sollte. Von Zweifeln kann man da eigentlich gar nicht sprechen – eher von Stolz und Selbstbewusstsein. Wenn man dann als gleichgeschlechtliches Paar mit gleichem Nachnamen im Hotel eincheckt, ist eigentlich alles gesagt..

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Foto: Ihr Hochzeitsplaner Berlin

Welche Unterschiede zu einer klassischen Hochzeit gibt es?

Marco Fuß: Frauenpaare sind etwas konservativer und traditioneller als Männerpaare. Zum Beispiel beim Kleiderkauf. Frauen gehen getrennt shoppen und überraschen sich auf der Hochzeit gegenseitig beim First Look. Männer stellen ihre Outfits eher gemeinsam und stimmen diese aufeinander ab. Mit Accessoires und Farbe setzen sie Akzente und unterstreichen die Persönlichkeiten und Unterschiede. Zwei Männer mit identischen Anzügen sind mittlerweile out. Die Ausnahme sind zwei Smokings.

Männer wollten bei mir noch nie einen Baumstamm sägen – Frauenpaare schon. Frauen ist der gemeinsame Hochzeitstanz sehr wichtig. Männerpaare eröffnen die Party schon mal mit ihren Müttern, wechseln in der Hälfte und tanzen mit der Schwiegermutter weiter. Aber Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Ein schwules Paar hat mit bunt blinkenden LED-Sohlen und im Smoking auf Michael Jacksons The Way you make me feel einen der besten Hochzeitstänze aufs Parkett gelegt, den ich je gesehen habe.

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Foto: Milena Schlösser Fotografie Berlin

Hochzeitstrends spielen bei Schwulen und Lesben eher keine besonders große Rolle. Vintage-, Boho- oder Scheunenhochzeiten sind kein besonderes Thema bei den Männerpaaren. Männer feiern schon mal eine stilvolle Mad Men-Hochzeit im 1960s–Look oder eine Black Tie-Partyhochzeit. Eine Studio54-Discohochzeit habe ich auch schon organisiert.

Hochzeiten gleichgeschlechtlicher Paare sind meistens individueller und haben oft einen sehr persönlichen Bezug. Aber manchmal wundere ich mich auch. Schwule oder lesbische Paare können auch sehr klassische und konventionelle Vorstellungen haben. 

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Foto: Ihr Hochzeitsplaner Berlin

Welche Schwierigkeiten kann es geben, an die man als Paar erstmal gar nicht denkt?

Marco Fuß: Vielleicht der Einzug der Braut, wenn es zwei Bräute gibt. Oder bei zwei Männern, wenn es keine Braut gibt. Da finde ich es immer schön, wenn dann die Mütter oder die Trauzeugen die beiden nacheinander nach vorne bringen. Oder wer hält die Rede bei Tisch, wenn es zwei Brautväter gibt? Aber das ist kein wirkliches Problem. Dann gibt es eben zwei Reden oder man macht ein Battle daraus. Es ist doch toll, wenn man die üblichen Wege verlässt und einfach mal was anderes macht.

Wie kann man Tradition und persönliche Handschrift miteinander verbinden?

Marco Fuß: Man erfindet Traditionen neu. Man macht sein persönliches Ding daraus. Ich fand es zum Beispiel wichtig, auch als Männerpaar einen Brautstrauß zu haben. Der gehört einfach zu einer Hochzeit und auf jedes Hochzeitsfoto. Und ich und mein Mann lieben Blumen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir hatten einen Strauß, der in der Mitte geteilt war. Jeder bekam eine Hälfte. Zusammen ergaben sie ein Ganzes – wie Yin und Yang. Den Strauß aus zwei Hälften stellten wir dann während der Zeremonie zusammen in einer Vase. Unser Bild und ganz persönliches Symbol für Gleich und Gleich gesellt sich gern.

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Foto: Tilman Vogler

Welche Tipps würdest du abschließend Paaren geben, die mitten in der Hochzeitsplanung stecken?

Marco Fuß: Da fallen mir fünf wichtige Punkte ein, die dazu beitragen, dass das Hochzeitsfest perfekt gelingt: 

  1. Natürlich sollten Brautpaare den Tag gut vorbereiten und so gut es geht im Vorfeld planen. Nur so kann im Ernstfall auch improvisieren.
  2. Man hat nur einen Versuch – der sollte sitzen. Wer hohe Ansprüche an seine Feier oder viele Gäste erwartet, der sollte überlegen, ob er nicht doch einen Hochzeitsplaner engagieren sollte. Dieser kümmert sich am Hochzeitstag um alles, was einem persönlich wichtig ist. Dann kann im Grunde gar nichts  mehr schief gehen. Oder man merkt es im besten Falle gar nicht.
  3. Keinesfalls auf einen strikten Tagesablauf bestehen. Laufen lassen, wenn es läuft. Nichts ist störender, wenn die Stimmung ständig wegen irgend etwas unterbrochen wird. Die Torte kann auch eine Viertelstunde später angeschnitten werden, wenn jetzt gerade richtig getanzt wird.
  4. Am Tag selbst locker lassen und jeden Moment mit seinem Partner genießen. Küssen, wann immer sich die Gelegenheit bietet.
  5. Meine Paare sollen sich von ihren eigenen – und den Gefühlen ihrer Gäste – tragen lassen. Es ist ein großes Geschenk und einmalig, wenn alle Freunde und die Familie an diesem Tag für zwei verliebte Menschen zusammenkommen.
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Foto: Ihr Hochzeitsplaner Berlin

Wir bedanken uns sehr bei Marco Fuß, der seit vielen Jahren unvergessliche Hochzeitsfeste verwirklicht und mit seinem Wissen nicht nur gleichgeschlechtliche, sondern auch Hetero-Paare unterstützt! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der persönlichen Hochzeitsplanung und empfehlen Ihnen auch die neuesten Trends in Sachen Brautkleider, Brautsträuße und Hochzeitsdekorationen 2017!

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