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Standesamtliche Trauung: Ablauf, Kosten, hilfreiche Tipps und Checklisten!

Die standesamtliche Trauung ist in Deutschland die Voraussetzung für eine gesetzlich gültige Ehe und die Heirat in der Kirche. Alle wichtigen Tipps zur Planung findet Ihr in diesem Artikel!

Standesamtliche Trauung: Ablauf, Kosten, hilfreiche Tipps und Checklisten!
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Die standesamtliche Hochzeit ist meist ein sehr bürokratischer Akt. Doch standesamtlich heiraten muss nicht immer nur heißen, dass es schnell und sachlich abläuft! Neben einigen Tipps, wie Ihr Eure standesamtliche Trauung individualisieren könnt, geben wir Euch auch Infos dazu, welche Fragen Ihr Euren Standesbeamten fragen solltet, wie hoch die Kosten und wie der Ablauf der standesamtlichen Trauung ist.

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Die Hochzeitsplanerin Madlen von marrybylen gibt Euch auch nochmals einige Tipps, was Ihr bei der Anmeldung der Eheschließung alles beachten müsst.

1. Die Anmeldung zur standesamtlichen Hochzeit

Wichtig vorab: auch wenn Ihr kirchlich heiraten wollt, müsst Ihr vorher standesamtlich heiraten. Bedeutet, nur durch den Standesbeamten wird die Ehe vor dem Gesetz gültig.

  • Bevor der Termin der standesamtlichen Trauung festgelegt wird, müsst Ihr Eure Trauung beim für Euch zuständigen Standesamt (gemeinsamer Wohnort) anmelden. Solltet Ihr noch nicht zusammen leben, könnt Ihr Euch für eines der beiden Standesämter entscheiden. Wichtig ist: auch wenn Ihr später in einer anderen Stadt /Land heiraten wollt, müsst Ihr die Anmeldung der Eheschließung beim Standesamt Eures Wohnortes durchführen. Von dort aus werden dann automatisch alle Eure Unterlagen an das Standesamt weitergeleitet, an welchem letztendlich die Trauung statt finden wird.
  • Im Normalfall müsst Ihr beide persönlich bei der Anmeldung zur Eheschließung vor Ort sein. Es gibt allerdings Ausnahmefälle – dabei könnt Ihr z.B. (sollte einer von Euch beiden nicht persönlich anwesend sein können) eine schriftliche Vollmacht zur Eheschließung ausfüllen und unterschreiben (Download-Bereich der Standesämter).
  • Fristen zur Anmeldung der Eheschließung: In den meisten Städten gibt es keine Fristen zur Anmeldung der Eheschließung – bei kleineren Standesämtern ist es sogar meist 1 Jahr im Voraus möglich die Eheschließung anzumelden. Die Wedding Planerin Madlen von marrybylen erzählt uns allerdings, dass dies z.B. in Großstädten wie Berlin (oder auch München) etwas komplizierter verläuft. Hier gilt: am Stichtag, 6 Monate vorher, wer zuerst kommt, mahlt zu erst. Da gibt es dann durchaus Paare, die sich bereits früh morgens ab 4 Uhr vor die Türe stellen und warten bis das Amt aufmacht, damit sie die ersten sind und ihren Wunschtag reserviert bekommen (denn natürlich werden auch nur eine bestimmte Anzahl an Paaren pro Tag getraut). Daher Ihr Tipp: am besten vorher beim zuständigen Standesamt anrufen, und fragen, wie es dort gehandhabt wird. Manche Standesämter haben nämlich auch tatsächlich sehr eingeschränkte Öffnungszeiten und es ist gar nicht möglich, persönlich jeden Tag hinzugehen und die Eheschließung anzumelden. Bei der Terminwahl Eurer standesamtlichen Hochzeit solltet Ihr daher auch unbedingt beachten, dass bestimmte Daten (vor allem Donnerstage und Freitage) schnell vergeben sein können. Gerenell finden Trauungen an Wochenenden nur gegen einen Aufpreis statt (wenn überhaupt möglich).
  • Welche Dokumente benötigt Ihr für die Anmeldung zur Eheschließung? Wir haben Euch hierzu einen gesonderten Artikel vorbereitet, in welchem Ihr alle wichtigen Infos zum Thema Dokumente, Unterlagen und Formalitäten der standesamtlichen Trauung findet (inkl. Sonderfälle). Im Normalfall gilt jedoch:
    • Personalausweis oder Reisepass
    • Geburtsurkunde
    • eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister (am Standesamt des Geburtsortes erhältlich)
    • ggf. eine Heirats-und Scheidungsurkunde
    • ggf. Aufenthaltsgenhmigung und Nachweis der Staatsangehörigkeit

Um alle notwendigen Papiere für die Anmeldung rechtzeitig zusammen zu haben, empfiehlt die Wedding Planerin Madlen, vor dem Termin zur Anmeldung der Eheschließung, einen Infotermin zu organisieren, der bei den meisten Ämtern sogar zwingend ist. In der Regel ca. 3 Monate bevor man den Wunschtermin für die Hochzeit reserviert, also ca. 9 Monate vor der Hochzeit. In Berlin gar nicht so einfach, weil auch diese Termine immer weit im Voraus ausgebucht sind, aber nur 3 Monate vorher buchbar sind.

2. Welche Fragen werden beim Termin mit dem Standesbeamten geklärt?

  • Fragen zum Ablauf der Trauung
  • Details zum Familiennamen bzw. ist ein gemeinsamer Ehename gewünscht oder behaltet Ihr Euren Nachnamen (klärt daher vor dem Termin, welchen Familiennamen Ihr tragen werdet)
  • Findet ein Ringwechsel statt oder nicht?
  • Spezielle Wünsche an den Standesbeamten? Was soll der Standesbeamte in seiner Traurede mit aufnehmen, was nicht? Der Standesbeamte wird Euch im Termin zur Anmeldung auf jeden Fall ein wenig zu Eurer gemeinsamen Geschichte befragen 🙂
  • Wählt Ihr Trauzeugen (nicht zwingend notwenig)?
  • Wie viele Gäste können zur standesamtlichen Trauung eingeladen werden? Die meisten Ämter haben nur Platz für ca. 10-20 Personen. Wenn es also eine Hochzeit sein soll, nur mit Standesamt, ohne kirchliche oder freie Trauung im Anschluss, muss man sich genau überlegen, in welchem Standesamt man heiraten will. Fragt daher den Standesbeamten, wie viele Personen sitzend und wie viele stehend Platz im Raum haben.
  • Wählt Ihr ein Familienbuch /Stammbuch? (kostenpflichtig)
  • Wie viele Eheurkunden wollt Ihr bestellen? (diese werden Euch am Tag der Trauung ausgehändigt)
  • Wollt Ihr musikalische Begleitung? Meist stellt Euch das Standesamt bereits eine Liste mit Musikvorschlägen für Einzug, Zermonie und Auszug zur Verfügung –  aber natürlich könnt Ihr die Musik auch selbst auswählen / mitbringen. Klärt allerdings unbedingt vorab, wie die Musik abgespielt werden kann/soll. Rechnet nicht damit, dass Ihr Euch mit dem WLAN des Standesamtes verbinden könnt 🙂 Vielleicht muss hier auf den guten alten USB-Stick zurück gegriffen werden..
  • Dauer der Zeremonie (im Normalfall 20-30 Minuten)
  • Stellt das Standesamt Dekoration zur Verfügung (Blumengesteck etc.)? Meist könnt Ihr die Blumendeko gegen einen Aufpreis direkt mit bestellen oder aber auch selbst mitbringen.
  • Soll nach der Trauung ein Empfang statt finden und wo findet dieser statt? (meist können Sekt und Gläser beim Standesamt vorab bestellt werden)
  • Ist Reis werfen und Co. erlaubt? Manche Standesämter verbieten Reis und Konfetti, daher ist es ggf. besser gleich auf Seifenblasen oder Wedding Wands auszuweichen.
  • Fragt den Standesbeamten gerne nach einer Besichtigung der Räumlichkeiten der Trauung!
  • Ist einer von Euch beiden der deutschen Sprache nicht mächtig? Dann muss ein eidesstattlicher Dolmetscher mit vor Ort sein (sowohl bei der Anmeldung als auch bei der Trauung selbst). Gebt dem Standesamt unbedingt vorab Bescheid.

Anmerkung von Wedding Planerin Madlen:

Neben den normalen Ämtern gibt es immer mehr Außentrauorte, die oft mehr Platz bieten für alle Gäste oder sogar (wenige Ausnahmen) auch im Freien stattfinden dürfen. Diese Außentrauorte sind aber natürlich sehr begehrt, also auch hier sollte man sich, sobald man mit der Hochzeitplanung beginnt, kundig machen. Noch ein Hinweis zu den Außentrauorten: Hier gibt es oft auch nur bestimmte Termine im Monat, sprich, nicht bei jedem Außentrauort kommt der Standesbeamte hin.

Fazit: Frühzeitig überlegen, wo in welchem Amt standesamtlich mit wie vielen Gästen geheiratet werden soll und sich über alle Möglichkeiten kundig machen. Wenn Ihr einen guten Wedding Planner habt, dann kann Euch dieser auch dabei helfen und auch Tipps geben 🙂
speichernBrautpaar laufend
Credits: Vogue

3. Was sind die Kosten für eine standesamtliche Trauung?

Die Kosten der standesamtlichen Trauung sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Anbei zeigen wir Euch einige Besipiele auf:

  • Kosten Beispiel München: Im Anmeldegespräch fallen Gebühren zwischen 67 und etwa 350 Euro an. Das ist abhängig von den persönlichen Anforderungen und Wünschen. Bei Trauungen im Rathaus oder im Schloss Nymphenburg gelten jedoch höhere Gebühren (momentan bis zu 900 Euro).
  • Kosten Beispiel Hamburg: Die „Prüfung der Ehefähigkeit“ ist zunächst einmal mit folgenden Kosten verbunden: Die „Anmeldung der Eheschließung“ sowie die „Ausstellung des Ehefähigkeitszeugnisses“ werden in Hamburg mit je 40 Euro berechnet. Hinzu kommen Gebühren für die Ausstellung von Dokumenten oder etwa für die Bescheinigung einer Namensänderung. Mit durchschnittlich 100 Euro sollte schon gerechnet werden. Zusätzliche Kosten entstehen überdies, wenn ausländisches Recht zu beachten ist.
  • Kosten Beispiel Berlin: Anmeldung der Eheschließung und Prüfung der Ehevoraussetzungen: 45,00 Euro. Zusätzlich:
    • Eheschließung bei einem anderen Standesamt: 40,00 Euro
    • Eheschließung außerhalb der Öffnungszeiten: 80,00 Euro
    • Eheschließung außerhalb der Amtsräume oder in den Außenstellen des Standesamtes: 75,00 – 150,00 Euro
    • Eheurkunde deutsch: 12,00 Euro
    • Eheurkunde mehrsprachig/international: 12,00 Euro
    • jede weitere Urkunde derselben Art bei gleichzeitiger Ausstellung: 6,00 Euro
    • Weitere Kosten können durch besondere Eheschließungsorte entstehen (ca.40-60 Euro).

Zusammengefasst: rechnet mit 45 €- 150 € für die Anmeldung der Eheschließung. Solltet Ihr in einem anderen Standesamt oder an einem Samstag heiraten wollen oder ist einer von Euch ausländischer Staatsangehöriger so kommen immer zusätzliche Gebühren hinzu. Auch für Familienstammbuch (optional, Kosten liegen bei ca. 80-100 €) und Eheurkunden fallen überall noch zusätzlich Gebühren an. Sollte ein kleiner Sektempfang vor Ort statt finden, müsst Ihr auch hier nochmals extra Kosten mit einplanen. Die Gebühren können  im Normalfall in Bar oder auch mit EC-Karte vor Ort bei Anmeldung bezahlt werden (keine Überweisungen möglich).

4. Wie ist der Ablauf einer standesamtlichen Trauung?

  1. Anmeldung des Brautpaares beim Standesbeamten und Vorlage aller Personalien (Personalausweis / Reisepass des Brautpaares und der Trauzeugen)
  2. Einlass der Gäste und des Brautpaares
  3. Begrüßung des Brautpaares und der Gäste durch den Standesbeamten
  4. Feststellung der Personalien des Brautpaares und ggf. der Trauzeugen
  5. Information über Familiennamen und Namensführung
  6. Traurede des Standesbeamten
  7. Ehekonsenserklärung (das Ja-Wort)
  8. Tausch der Eheringe (optional)
  9. Brautkuss
  10. Vorlesen des Ehebucheintrags durch den Standesbeamten
  11. Unterschreiben des Ehebucheintrags durch das Ehepaar, die Trauzeugen und den Standesbeamten (falls vorhanden: auch durch den Dolmetscher)
  12. Aushändigen der Hochzeitsurkunde und Familienbuch
  13. Gratulation durch den Standesbeamten und die Gäste
  14. Anschließender kleiner Empfang (optional)

Die standesamliche Trauung an sich dauert im Normalfall 20-30 Minuten.

speichernLachendes Brautpaar auf der Straße
Credits: L&L Style Photo

5. Wie kann die standesamtliche Trauung individuell gestaltet werden?

Meist sind die standesamtlichen Trauung in erster Linie ein bürokratischer Akt der sehr schnell und sachlich abläuft. Trotzdem liegt es vielen Standesbeamten am Herzen eine persönliche Note in die Zeremonie mit einfließen zu lassen. Anbei einige Inspirationen:

  • Führt ein Gespräch mit Eurem Standesbeamten und klärt mit ihm/ihr, wie viel er/sie über Eure Liebesgeschichte in seine/ihre Traurede mit aufnehmen soll – meist machen ein paar persönliche Anekdoten zu Eurem Kennenlernen oder Eurer Geschichte die Zeremonie etwas persönlicher und emotionaler.
  • Musikalisches Rahmenprogramm: Mit romantischer Musik könnt Ihr die Hochzeitszeremonie festlich gestalten. Bringt am besten Eure eigene Musik mit oder engagiert einen Live-Musiker, wie zum Beispiel einen Gitarristen oder eine Sängerin. Das solltet aufgrund der begrenzten Zeit allerdings vorab mit dem Standesamt abgesprochen werden.
  • Übergabe der Braut: Ein emotionaler Moment, der normalerweise bei einer kirchlichen Trauung stattfindet. Aber auch im Standesamt kann der Vater die Braut Ihrem Bräutigam „übergeben“.
  • Eigene Ehegelübde: sicherlich eine tolle Möglichkeit Eurer Trauung mehr Emotionalität zu verleihen. Klärt allerdings auch hier ab, wie viel Zeit Ihr für das Vorlesen Eurer Ehegelübde habt.
  • Das Werfen von Reis ist in der Regel bei den meisten Standesämtern untersagt. Selbst Blümchen wollen einige nicht. Trotzdem ist es ein schöner Brauch, wenn sie als letzte aus dem Standesamt treten und von ihren Gästen empfangen werden. Alternativ zum Reis sind Seifenblasen oder auch Wedding Wands möglich.
  • Das Verteilen von Freudentränen an die Gäste und persönlichere Gestaltung der Zeremonie durch Blumengestecke und zusätzliche Dekoration. Klärt auch hier voher ab, was möglich ist – denn es muss ja auch noch Zeit dafür eingeplant werden die Dekoration auf- und abzubauen.
  • Sektempfang mit Familie & Freunden nach der Trauung: einige Standesämter bieten an, im Anschluss an die Trauung einen kleinen Sekt-Empfang z.B. im Foyer des Standesamtes oder am Ratshausvorplatz zu organsieren (gegen einen Auspreis). Eine schöne Möglichkeit um auf Euch und Eure Liebe anzustoßen!
  • Nach dem Sektempfang ist sicherlich noch Zeit für ein gemeinsames Paarshooting mit einem professionellen Fotografen z.B. im naheliegenden Park, Wald oder wer es urban will: ein Shooting an den schönsten Plätzen /Sehenswürdigkeiten Eurer Stadt.
  • Um den Tag mit der engsten Familie und Freunden ausklingen zu lassen, eignet sich eine gemeinsame lockere Garten- oder Grillparty am Nachmittag / Abend oder ein Besuch im Lieblingsrestaurant am Mittag.

6. Checkliste Standesamt: der Tag der Trauung! Was dürft Ihr auf keinen Fall vergessen!

  • Reminder an alle Gäste (Uhrzeit, Standort)
  • Brautstrauß in der Früh abholen (das können z.B. auch die Trauzeugen oder Eltern machen)
  • Dokumente für die standesamtliche Trauung mitnehmen (Ausweise/Reisepässe) – erinnert auch unbedingt nochmals Eure Trauzeugen Ihre Ausweise mitzubringen
  • Ringe und Ringkissen nicht vergessen
  • Musik mitnehmen (USB-Stick)
  • Notfall-Accessoires für die Braut (Taschentücher, Aspirin, Traubenzucker, Pfefferminzbonbons, Lippenstift)
  • Eure Ehegelübde (optional)
  • Falls eine anschließende Hochzeitsfeier in einer Location / Retaurant geplant ist: wie kommen die Gäste von A nach B?

Sollte im Anschluss an Eure standesamtliche Trauung noch die kirchliche oder freie Trauung statt finden, haben wir Euch in den folgenden Artikeln die wichtigsten Infos zusammengefasst. Unser Tipp: Legt die standesamtliche Trauung auf einen Donnerstag (und nicht auf einen Freitag). Das erspart Euch viel Stress, denn so bleibt am Freitag noch genügend Zeit für den Aufbau und die Dekoration der Location für Eure kirchliche oder freie Trauung – und auch die Gäste können sich noch etwas ausruhen 🙂

Benötigt Ihr weitere Informationen zur Planung Eurer Hochzeit, dann ladet Euch unser E-Book runter! Viel Spass beim Planen Eurer Hochzeit!

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